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Unser Dorf - Ereignisse - Einweihung des Hirschen

Den neuen Hirschen im Höllental hat der Frankenwaldverein am 1. Mai feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Die hölzerne Figur, die auf einem Felsen 80 Meter über der Selbitz thront, wurde - wie berichtet - von der Ortsgruppe Issigau in den vergangenen Wochen aufgestellt.

 
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Pünktlich um 13.15 Uhr begrüßten Jagdhornbläser aus Naila die zahlreichen Heimat- und Wanderfreunde am gleichnamigen Gasthaus "Zum Hirschsprung''.

 

Bei strahlendem Sonnenschein wanderten die Besucher Richtung Hirschsprung. Dort begrüßte sie der Vorsitzende des Frankenwaldhauptvereins, Robert Strobel. In seiner Rede sprach er über die Geschichte des Hirschsprungs. Der Berggeschworene Georg Heinrich Spörl aus Bad Steben berichte in seiner Beschreibung des Höllentals im 19. Jahrhundert, der Felsen habe seinen Namen vom Herabspringen einiger Hirsche. "Sichtbar geschah dies bei Jagden, und zwar das erste Mal bei einer Jagd, welche der vorletzte Herr Markgraf Friedrich zu Bayreuth im Jahre 1756 machen ließ, selbst beiwohnte und einen Hirschen von dem letzten Felsen herunter schoss. Dieser Fall hat sich 1786 das zweite Mal zugetragen.'' Nach diesem Bericht wäre es Markgraf Friedrich gewesen, der Gatte der berühmten Markgräfin Wilhelmine, der den Hirschen im Höllental gejagt habe. Auch auf dem Aussichtspunkt "König David'' hörten die Besucher die Ansprachen. Für die Übertragung hatte Volker Rossner eine Lautsprechanlage installiert.

 

Strobel gab zudem einen kurzen Rückblick über die Geschichte der vorigen drei Hirsche. Diese hatte der Freizeitschnitzer Max Wurzbacher aus Issigau gefertigt. Der neue Hirsch ist aus Douglasie geschnitzt und "wirklich ein Kunstwerk von höchster Qualität''. Holzbildhauermeister Julian Bittermann aus Bindlach ist sein Schöpfer. Strobel dankte auch den Spendern, unter ihnen Hans Rückner, der das prachtvolle, echte Geweih zur Verfügung stellte. Strobel sprach von den Problemen der Montage, "die ja immerhin Hochgebirgsdimensionen haben - mit allen Gefahren, die beim Hantieren auf einem solch schmalen und kleinflächigen Plateau entstehen''. Hier hatten Baurefernt Adolf Gebhardt aus Hof, Hilmar Steger, Obmann der Ortsgruppe Issigau/Reitzenstein, und zweiter Vorsitzender Hans Hill mit dem Schnitzer Julian Bittermann alles generalstabsmäßig geplant und organisiert, unterstützt durch Gaben von Ludwig Geupel und Walter Schimmel.

 

Strobel dankte allen Sponsoren, die einen finanziellen Beitrag geleistet haben. Durch die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit Forstdirektor Fritz Maier vom Forstamt Bad Steben sei es möglich gewesen, einige Bäume an der Straße oberhalb des Selbitzufers zu beseitigen, so dass vom Tal aus der Blick zum Hirschsprung wieder möglich wurde. "Der Hirsch schaut nun hinunter auf das wohl schönste, wildromantischste Tal, das der Frankenwald kennt'', sagte Strobel.

 
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Die eigentliche Festrede hielt Regierungspräsident Hans Angerer. Eines der weithin bekannten Glanzpunkte Oberfrankens ist das Höllental bei Bad Steben, meinte er einleitend. Er sprach von den markantesten Punkten und von den botanischen Raritäten, die dort gedeihen. "Die Aktivität des Frankenwaldvereins nehme ich als Stichwort auf'', sagte Angerer. "Dass sich der Frankenwald so günstig darstellt - ökologisch wie touristisch - ist ein Verdienst dieses Vereins.'' Der Regierungspräsident erinnerte, dass der Naturpark Frankenwald einer von nur sieben Natur- und Nationalparks in ganz Europa ist, der in die "Europäische Charta zu nachhaltigem Tourismus in Schutzgebieten'' aufgenommen wurde.

 

Bürgermeister Dieter Gemeinhardt lobte die Mitglieder des Frankenwaldvereins, die mit ihren Angeboten stets Natur, Kultur und Geschichte unserer Heimat und unserer Region erkundeten und vermittelten.

 

Alle Ehrengäste waren hautnah bei der Enthüllung des Hirschen dabei. In eine grüne Decke gehüllt, war zunächst nur das Geweih zu erkennen. Als die Stricke gelöst waren, erstrahlte der Hirsch in seiner vollen Schönheit, durch den Lichteinfall der Sonne golden glänzend. Bei der Enthüllung spielten die Jagdhornbläser das Stück "Aufbruch zur Jagd''.

 
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Landrat Bernd Hering sah es in seiner Rede als ein historisches Ereignis an, bei dieser Einweihung dabei zu sein. "Der Hirsch möge ein Wegweiser für die Gäste und Wanderer durch das Höllental sein.'' Grußworte sprachen Forstamtdirektor Fritz Maier, Landtagsabgeordneter Alexander König und Bundestagsabgeordneter Dr. Hans-Peter Friedrich.

 

Das Schlusswort war dem Vorsitzenden der Ortgruppe Issigau/ Reitzenstein, Hilmar Steger, vorbehalten. Steger sprach den Helfern der Ortsgruppe, aber auch den Freunden der Ortsgruppe Hof mit derem Vorsitzenden Adolf Gebhardt ein Dankeschön aus. "Mit dem Einsatz dieser ehrenamtlichen Idealisten ist es letztendlich erst möglich geworden, den vierten Hirschen hier am Hirschsprung zu installieren.'' Eine Bitte und einen Appell sprach Steger noch aus: "Erhalten Sie für die nachfolgende Generation ein schönes Stück Heimat, helfen sie mit, das Symbol des Höllentales auch für die Zukunft zu erhalten.''

 

Zum Abschluss sangen alle mit Begleitung von Hans Raithel am Akkordeon das Oberfrankenlied. Die Einweihungsfeier war zu Ende - noch ein letzter Blick vom Aussichtspunkt "König David'' hinab zum Hirschsprung oder zur Fontäne des Wasserkraftwerkes im Tal.

 

Nach einem steilen Aufstieg erwartete die Besucher am Gasthaus "Zum Hirschsprung'' Biergartenatmosphäre mit Musik.

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