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Unser Dorf - Zeitungsberichte - 17.01.2007

DORFERNEUERUNG ISSIGAU
Chance auf preiswerte Verschönerung

Amt für ländliche Entwicklung informiert über Ablauf, geplante Projekte, Kosten und Zuschüsse

Die Realisierung der Projekte im Rahmen der Dorferneuerung Issigau werden voraussichtlich 1,62 Millionen Euro kosten. Dazu wird das Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken voraussichtlich 752000 Euro Zuschuss in Aussicht stellen.

 
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Einer der Bereiche in Issigau, der im Zuge der Dorferneuerung neu gestaltet werden soll: der Dorfplatz mit dem „Eichelgarten" und dem leerstehenden Gasthaus „Zur Eiche" im Hintergrund

 

ISSIGAU - Gut besucht war die Aufklärungsversammlung des Amtes für ländliche Entwicklung (AlE) im Gasthaus „Zur Mühle". Diplom-Ingenieur Wolfgang Kießling erläuterte in seinem einstündigen Vortrag die Ziele der Dorferneuerung, das Leitbild für Issigau, die geplanten Dorferneuerungprojekte, ging auf die Kosten und die Finanzierung ein und erklärte den Ablauf des Verfahrens.

 

Das Leitbild für Issigau umfasst nach den Worten des Referenten die Verbesserung der Wohnqualität bei Erhalt und Nutzung der ortsbildprägenden Bausubstanz, die Aufwertung der für das Gemeinschaftsleben wichtigen sozialen Einrichtungen und die Neugestaltung öffentlicher Freiräume. Weiterhin gehören die Erhaltung und Aufwertung der prägenden Grünflächen und die Erhöhung der Verkehrssicherheit mit einer gestalterischen Aufwertung des Straßenraumes dazu.

 

Das Dorferneuerungsprojekt Issigau unterteilte Kießling in drei Förderprojekte. So soll im Förderprojekt „Unteres Dorf" die Neugestaltung der Lindenstraße, die Neugestaltung der Dorfmitte (Dorfplatz, Straßenraum vor dem Rathaus bis zum Gasthaus „Zur Eiche", der Dorfanger und der „Eichelgarten"), ein Fußweg entlang des Issigbaches und ein eventueller Erwerb und die Verwertung von Gebäuden zum Tragen kommen.

 

Mit dem Förderprojekt „Dorfzentrum" soll die Neugestaltung der Dorfmitte entlang der Staatsstraße zwischen Anwesen Münch und Landkaufhaus Brandler (Neugestaltung des Hangbereiches, Verbesserung der Auffahrt und des Aufganges, Verlagerung der Bushaltestelle, Verbesserung des Gehweges) und ein eventueller Erwerb und Verwertung von Gebäuden in Angriff genommen werden.

 

Mit dem dritten Teil „Oberes Dorf" sollen die Neugestaltung und Verbesserung der Ortsstraßen Neue Straße, Blankenberger Straße, Kemlasstraße, Schulstraße und Gässchen einhergehen. Auch ein „Multifunktionsplatz" oberhalb der Mehrzweckhalle (Parkplatz, Festplatz, Spiel- und Trainingsplatz) steht mit auf dem Programm. Für alle drei Projekte sind kleinere Entsieglungen mit angedacht.

 

Der Behördenvertreter sagte, dass für den Ortsteil Reitzenstein keine öffentlichen Maßnahmen vorgesehen sind. Hier können lediglich private Maßnahmen zum Tragen kommen. Gefördert werden im gesamten Verfahrensgebiet Privatmaßnahmen an Häusern, die vor den 60iger Jahren gebaut wurden. Dazu werde es eine separate Versammlung geben, bei der ein Fachmann Rede und Antwort stehen werde. Kießling wies darauf hin, dass erst nach Anordnung des Verfahrens - das kann nach seiner Einschätzung noch ein halbes Jahr dauern - ein Antrag auf Förderung von Privatmaßnahmen gestellt werden könne. Dann erfolge eine kostenlose Beratung der Grundstückseigentümer und erst danach könne mit der Baumaßnahme begonnen werden.

 

In der Diskussion ging es den Grundstückseigentümern in erster Linie um die finanziellen Belastungen, die auf jeden einzelnen zukommen könnten. Bürgermeister Dieter Gemeinhardt verwies bei den Straßeninstandsetzungen auf die Ausbaubeitragssatzung, die es seit Mitte der 90iger Jahre in Issigau gibt. Konkrete Zahlen könne er noch nicht nennen. Ausschlaggebend für die Belastung der Anlieger sei die Klassifizierung der Straße, die Grundstücksfläche und die maximal zulässige Geschossfläche. Anhand eines Rechenbeispiels machte Gemeinhardt klar, dass durch die Dorferneuerung für jeden Grundstückseigentümer eine bevorstehende Baumaßnahme günstiger wird.

 

Ärgerlich meldete sich Rudolf Hüfner zu Wort, der wissen wollte, wenn denn endlich das Verfahren angeordnet werde und ein Antrag auf private Förderung gestellt werden könne. „Dies ist nun schon die dritte Versammlung und immer noch geht es nicht los", fügte er an. Kießling stellte richtig, dass dies die erste Versammlung des Amtes für ländliche Entwicklung sei.

 

Er argumentierte, dass sich die Gemeinde glücklich schätzen könne, dass das Projekt so schnell umgesetzt wird. In „Rekordzeit" von nur einem halben Jahr haben die Arbeitskreise ihre Arbeit von der Gründung bis zur Präsentation der Ergebnisse gemeistert. Am 16. Juni 2004 stellte die Gemeinde den Antrag um Aufnahme in das Projekt Dorferneuerung, bereits am 3. August 2005 war Ortstermin zur Aufstellung des Förderprojektes. Zwei Wochen zuvor erfolgte die Präsentation der Arbeitskreisergebnisse.

 

Thomas Funke gab zu bedenken, „dass die Finanzierung sicherlich ein interessantes Thema" sei, es aber noch zu früh sei, darüber zu diskutieren, „wenn noch nicht einmal sicher ist, was definitiv kommt". Eines sei jedenfalls sicher: Ohne die Dorferneuerung sei jeder Ausbau für den Bürger teurer.

 
 

Der Ablauf der Dorferneuerung in Issigau

 

ISSIGAU - Der weitere Ablauf des Projektes „Dorferneuerung Issigau" gestaltet sich nach Aussage von Diplom-Ingenieur Wolfgang Kießling vom Amt für ländliche Entwicklung wie folgt:

 

• Anordnung des Verfahrens
• Vorstandswahl der Teilnehmergemeinschaft
• Planung, Information mit Bürgerbeteiligung
• Genehmigung der Planung
• Ausführung der Maßnahmen
• Bodenordnung
• Abmarkung und Vermessung
• Aufstellung und Bekanntgabe des Planes
• Schlussfeststellung.

 

Sage und schreibe 15 Jahre wird es dauern, bis die Dorferneuerung abgeschlossen sein wird. Allein sechs Jahre werden für die Planung und den Ausbau, das heißt die Realisierung der Maßnahmen, angesetzt, beginnend im Jahr 2008. Nach Worten des Referenten handelt es sich bei dieser Zeiteinteilung um „einen idealen Ablauf".

 

Der nächste Schritt wird die Wahl des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft sein, die sich aus fünf Mitgliedern und jeweils einem Stellvertreter, einem Vertreter der Gemeinde und einem Vorsitzenden, der vom Amt für ländliche Entwicklung bestimmt wird, zusammensetzt. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde bereits eine Kandidatenliste mit zwölf Namen erstellt, allesamt Bürger, die bereits in den Arbeitskreisen aktiv mitgearbeitet haben. Weitere Kandidaten können bei der Gemeindeverwaltung gemeldet werden.