|
|
|
Unser Dorf - Zeitungsberichte - 17.09.2010
|
Der Teufelssteg steht wieder |
Nach den Schäden während eines verheerenden Sturms
im Jahr 2008 ist der Teufelssteg im Höllental nun wieder
begehbar. Landrat Bernd Hering weiht den Holzbau ein. |
|
|
Direkt auf dem Steg
durchschnitten Robert Strobel, Vorsitzender des
Frankenwaldhauptvereins, Bürgermeisterin Elke Beyer und Landrat
Bernd Hering (von links), das blau-weiße Band. |
|
Hölle - "Emma war an allem schuld. Sie hat
gewütet wie eine Berserkerin in der Nacht vom 29. Februar auf
den 1. März im Jahr 2008." Mit diesen Worten leitete Landrat
Bernd Hering die offizielle Einweihung des Teufelssteges ein,
der nun endlich nach zweieinhalb Jahren wieder seiner Bestimmung
übergeben werden konnte. Dabei war besagte Emma nicht einmal
eine Furie aus Fleisch und Blut, sondern ein riesiges Sturmtief,
dass auch im wildromantischen Höllental beträchtlichen Schaden
angerichtet hatte. Hering hielt in seiner Rede, die aufgrund der
widrigen Wetterverhältnisse ins Burgrestaurant Harmonie in
Lichtenberg verlegt worden war, eine Rückschau auf die
Geschichte der Holzbrücke, die zwischen Hölle und
Blechschmidtenhammer die Selbitz überspannt. |
|
Die Erzählung einer Augenzeugin berichtet vom
Einsturz des Steges am 16. Juni 1931. Damals brach der Steg
unter der Last einer Schulklasse zusammen und wurde wieder
aufgebaut (wir berichteten). Bei der Neuanlegung des
Naturlehrpfades "Höllental" im Jahr 1971 wurden am damaligen
Bauwerk einige Schäden festgestellt, die die Sicherheit stark
beeinträchtigten. Die verfaulten Holzteile des Steges wurden
durch das Technische Hilfswerk erneuert. Bereits 16 Jahre
später, im Jahr 1987, war es dann aufgrund von Schäden an den
hölzernen Tragwerkteilen notwendig, die beiden Brückenteile
komplett zu erneuern (Bauherr der Maßnahme war der Landkreis
Hof). |
|
Weitere neun Jahre später, genau am 8. Juli 1996,
hat ein Sturm mehrere 100 Jahre alte Bäume entwurzelt und auf
das Brückenbauwerk geworfen. Das Holzbauwerk wurde total
zerstört; der Weg musste wieder gesperrt werden. Im Frühjahr
1997 erfolgte der Wiederaufbau. Um eine längere Lebensdauer der
Holzbrücke zu erreichen, wurden die tragenden Teile aus
Eichenholz hergestellt. Die Kosten beliefen sich auf 75 000
Mark, die durch den Landkreis finanziert wurden. |
|
Als lange Lebensdauer können wohl elf Jahre nicht
bezeichnet werden, denn wie eingangs erwähnt, fielen vor zwei
Jahren wieder umstürzende Bäume auf den historischen,
nostalgischen und für den Tourismus so wichtigen Steg über die
Selbitz. Die Beschädigung war so stark, dass er abgebrochen
werden und durch einen Neubau ersetzt werden musste. Sowohl die
Selbitzbrücke mit einer Länge von 15 Metern als auch die
Flutbrücke mit zwölf Metern mussten komplett erneuert werden.
|
|
Der Kreisbauausschuss hat damals schnell gehandelt
und den Wiederaufbau beschlossen, erinnerte Hering. Die
Entwurfsunterlagen wurden frühzeitig von der
Kreistiefbauverwaltung über den Verein Naturpark Frankenwald in
Kronach der Regierung von Oberfranken zur Prüfung und
Bezuschussung vorgelegt. Im Februar genehmigte die Regierung die
Zulassung des vorzeitigen Maßnahmebeginns. Eine beschränkte
Ausschreibung erfolgte und brachte nicht das gewünschte
Ergebnis. "Es musste ein zweites Mal ausgeschrieben werden",
erläuterte Landrat Bernd Hering die Verzögerungen beim
Wiederaufbau der Holzbrücke. |
|
"Was lange währt, wird endlich gut", zitierte
Hering und fügte an, "er ist gut geworden, der neue Teufelssteg
an historischer Stätte." Im Mai dieses Jahres kehrt nochmals
eine kurze Verzögerung auf der Baustelle ein. Grund dafür war
die längere Lieferzeit der benötigten Träger aus dem speziellen
Brettschichtholz aus Lärche mit einer Länge von 16 Metern. Seit
dem 30. Juli steht der alte neue Teufelssteg in seiner
historischen Form wieder. Das Wahrzeichen des Höllentals kommt
in seinem Wiederaufbau mit Gesamtkosten von 82 000 Euro teurer
als ursprünglich geschätzt. 50 Prozent der Bausumme zahlt das
Bayerische Umweltministerium über das Naturparkförderprogramm,
die Restsumme wird vom Naturpark Frankenwald und dem Landkreis
Hof aufgebracht. |
|
Als wichtig erachtete der Landkreischef, dass
diesmal vorausschauend gehandelt wurde. Die Forstwirtschaft hat
im Umkreis von 40 Metern alle großen und schweren Fichten
gefällt, um die Holzbrücke und vor allem die Wanderer und
Spaziergänger in Zukunft vor umstürzenden Bäumen zu schützen.
Die Baufirma Sprenger aus Hof und die Zimmerei Schaller aus
Zedtwitz, Ortsteil Forst, haben die Bauarbeiten rund um den
Teufelssteg durchgeführt. Der Chef der Firma Zimmerei Schaller,
Matthias Schaller, sprach dann auch den Richtspruch. |
|
Dankesworte für die Wiedererrichtung des
Wahrzeichens des Höllentals gab es im Namen des
Frankenwaldvereins und aller Wanderer von Robert Strobel und der
Lichtenberger Bürgermeisterin Elke Beyer - verbunden mit den
Wünschen, dass noch viel mehr Menschen als bisher das
Holzbauwerk überqueren mögen. |
|
Die Frankenwaldvereinsortsgruppe Marxgrün/Hölle
tritt als Ausrichter der Herbststernwanderung am Sonntag, 19.
September, auf und lädt alle Wanderfreunde, Spaziergänger sowie
die Bevölkerung ein, das neu eingeweihte Holzbauwerk zu
besichtigen und anschließend auf dem Betriebsgelände der
Frankenwald-Mineralbrunnen, Humboldtstraße 1 in Hölle,
einzukehren. Für Speis und Trank ist in der Zeit von 10 bis 17
Uhr bestens gesorgt. Zudem besteht für jedermann die
Möglichkeit, von 12 bis 17 Uhr an einer Betriebsbesichtigung
teilzunehmen. |
|
|
|
|